Harry Letum - New Life TEIL 1 von Betakuecken (ABGESCHLOSSEN) ================================================================================ Kapitel 8: Moony the Werewolf ----------------------------- 8 >>> Moony the Werewolf <<< Remus lächelte schräg. „Deinem Aussehen nach, glaube ich dir das sofort.“ „Warum? Was ist denn mit mir?“, fragte Harry leicht irritiert zurück. Hatte ihm wer einen Streich gespielt, ohne dass er es bemerkt hatte? „Na, deine Haare!“ Der Schwarzhaarige war erleichtert. „Du hast mir einen Schrecken eingejagt! Ich dachte schon, ich sehe was weiß ich wie aus!“ Das brachte Remus dann doch zum Lachen und Harry grinste schließlich auch schief. „Und, was hast du gemacht? War das nicht langweilig?“ Der Werwolf zuckte mit den Schultern. „Ich habe heute die Hausaufgaben alle erledigt, so hab ich die restliche Zeit frei.“ „Das kann man natürlich auch machen. Ich glaube, ich muss auch noch was tun. Aber das kann ich morgen machen!“ --- Dass die Zeit flog, hatte manchmal einen wahren Hindergrund. Denn es war wieder Vollmond und das bedeutete, dass sich in der näheren Umgebung ein Werwolf umhertreiben würde. Harry stand auf einer der Türme und blickte herunter auf die peitschende Weide. Die Sonne war gerade untergegangen und Remus musste gleich kommen. Und tatsächlich, er schlich über die Wiese auf den Baum zu, der ihm – Harry – schon ordentlich zugesetzt hatte. Mittlerweile kannte er natürlich den Trick wie man unbeschadet in den Gang darunter kam. Und das war nicht der einzige... Jetzt aber sollte er sich sputen und in die heulende Hütte gehen. So erreichte er auch, in seiner Wolfsgestalt, den Ausgang des Geheimgangs und erschnüffelte sich den Weg zu Remus. Die Sonne war noch nicht gänzlich untergegangen, das hieß, dass der Junge noch nicht verwandelt war. --- Remus saß im obersten Stock, in einem staubigen Zimmer, auf einem staubigen Bett und wartete. Allerdings hatte er ein seltsames Gefühl, von dem er nicht wusste, woher es kam. Lag es daran, dass seine Freunde nicht hier waren? Remus schob es darauf und versuchte sich zu beruhigen. Doch da nahm er ein Geräusch wahr, das er wohl überhört hätte, wären seine Ohren durch sein anderes `Ich´ nicht schärfer geworden. Irgendetwas war hier im Haus und kam immer näher. „Verdammt!“, fluchte der Gryffindor leise und überlegte fieberhaft, was er nun tu sollte. Wäre der Mond schon aufgegangen, hätte er sich locker wehren können. Aber so? So leise wie möglich stand er auf und stellte sich hinter die Tür. Nicht eine Minute zu früh, denn ein riesenhafter Schatten kam ins Zimmer. Remus hielt den Atem an und lauschte. Wenn er leise blieb, verschwand das Ding vielleicht wieder! Oder auch nicht. Harry war in dem Zimmer angekommen, bis zu dem er Remus´ Geruch gefolgt war. Aber nun war es leer. Seine Ohren zuckten und er schnupperte noch einmal. Dann nahm er Remus Aura hinter sich wahr und drehte sich um. Remus selbst schluckte, in seine Nase war ein Geruch gestiegen, den er kannte. Harry! Langsam, um das Tier nicht zu erschrecken - falls er sich irrte - trat er hervor. Harry sah in die Augen seines Gegenübers und konnte die Unsicherheit sehen. „Harry?“, flüsterte der Fünftklässler. Die Ohren des Wolfes zuckten abermals, dann stand plötzlich ein junger Mann an der Stelle des Tieres. „Holla! Also, so was! Das hast du mit Wald gemeint, ja?“ Überrumpelt nickte Remus nur. „Also bist du wirklich dieser Wolf gewesen!“ „Jap! Und das bleibt erst mal unter uns, okay? Die anderen werden es zu gegebener Zeit erfahren.“ „Und warum bist du dann hier?“ „Deinetwegen! Ich dachte, du willst sicher nicht alleine sein, oder? Und ich habe noch ein schlechtes Gewissen, weil ich dich letztes Mal verletzt habe.“ „Oh.“ Harry lächelte, bemerkte aber dann, dass die Verwandlung einsetzte. Schnell nahm er wieder seine Animagusgestalt an und wartete, bis Remus zu Moony geworden war. Nun lag der Werwolf wieder auf dem Bett und war ziemlich ruhig. Der Wolf, der am Ende des Bettes saß, beobachtete den anderen ruhig. Er war froh, dass Moony nicht irgendwie aufgedreht war, oder aggressiv. Sicherlich konnte er sich wehren, aber um welchen Preis? So blieb die Nacht ruhig und Remus verletzte sich nicht selbst, wofür Harry sehr dankbar war. --- Als es zu dämmern begann, setzte die Rückverwandlung ein und Harry sah dem neugierig zu. Natürlich kannte er Remus in seiner anderen Gestalt, aber er hatte noch nie zugesehen, wenn er sich wieder in einen Menschen verwandelte. Harry selbst war schon wieder ein Mensch und hielt bereits den Umhang und Kleidung von Remus bereit. Schon dumm, denn bei jeder Verwandlung gingen Kleider kaputt, die ersetzt werden mussten. Noch schwer atmend und etwas wimmernd, lag der Jüngere am Boden und zitterte. Es war nicht gerade warm, das musste auch der Schwarzhaarige eingestehen. Langsam näherte er sich dem anderen und hielt ihm die Sachen hin, lächelte ihn mitfühlend an. Ein Ausdruck, den man nicht mehr oft auf dem noch jungen Gesicht Harrys sah. „Danke“, murmelte Remus und nahm das Bündel entgegen. Als Remus neben ihn trat, fasste er ihn am Arm, um ihn zu stützen und ging mit ihm zum Geheimgang. Auf ihrem Weg schwiegen beide und erst, als sie endlich an die frische Luft kamen, sprach der erste wieder. „Danke, dass du geblieben bist. Ich verlange natürlich nicht, dass du jetzt immer mit kommst, wenn die anderen nicht da sind! Du bist zu nichts verpflichtet“, sprach der Braunhaarige. Harry war doch überrascht. „Schade! Ich hätte nichts dagegen. Im Gegenteil, ich würde es gerne machen.“ Remus hob ruckartig den Kopf. „Spinnst du?! Wenn du erwischst wirst!! Und außerdem ist es gefährlich!“, widersprach er. Harry grinste nur spitzbübisch. „Aber für die anderen gilt das Gleiche! Und im Übrigen sind sie schwächer als ich! Im Gegensatz zu ihnen, kann ich dich unter Kontrolle halten!“ „Sie können mich auch ruhig halten!“, lehnte sich der Gryffindor erneut auf. Der Slytherin lachte nur. „Sicher! Aber ich muss doch einen Grund bringen, um dich zu überreden! Sonst muss ich halt trotzdem kommen, ob es dir passt, oder nicht!“ Remus musste lachen und gab damit auf. --- Sie standen nun im Schloss und mussten eigentlich getrennte Wege gehen. „Gehst du auf die Krankenstation?“, erkundigte sich Harry. „Nein, mir geht es gut. Ich werde mich noch ein bisschen hinlegen. Wundere dich also nicht, wenn ich nicht zum Frühstück komme.“ Mit diesen Worten verschwand er in Richtung Gryffindorturm und Harry machte sich auf den Weg in sein Bett. Er war doch jetzt auch etwas müde. --- Am Morgen war Harry ziemlich langweilig. Remus war wie gesagt, nicht beim Frühstück gewesen. Und so hatte der Slytherin gelangweilt am Tisch gesessen. Momentan war er aber auf dem Weg in die Bibliothek, wo er seine Hausaufgaben machen wollte. Aber auch die würde er sehr schnell fertig haben. Also, was sollte er danach machen? Vielleicht ein bisschen in den verbotenen Wald? Er könnte ja die Riesenspinnen ein wenig ärgern, oder zu den Zentauren gehen. Die Einhörner waren auch schön, aber zu scheu... Erst beim Mittagessen sah Harry Remus wieder. „Wie geht’s? Gut geschlafen?“, erkundigte er sich, während er sich die Nahrung einwarf. Remi grinste, als er das beobachtete und nickte. „Ja, wie ein Welpe.“ Das wiederum fand Harry einen reichlich mageren Vergleich, immerhin war der Gryffindor ein Werwolf – aber dennoch harmlos. „Schön. Ich hab mich gelangweilt.“ „Hättest ja deine Hausaufgaben machen können“, meinte Remus. „Hab ich ja! Aber das war ja auch nicht gerade aufregend... Und dann war ich ziemlich schnell fertig.“ Wieder grinste der Werwolf. „Was machst du heute noch?“, fragte er dann aber und setzte einen sehr fragenden Blick auf. Remus lächelte. „Weiß noch nicht. Was machst du?“ „Wenn ich das wüsste. Mir ist ja sooo sterbenslangweilig! Kein Malfoy da, den ich ärgern kann. Keine Marauders, denen ich nen Streich verpfuschen könnte... Kein Sirius, mit dem ich wild knu-“ „Schon gut!! So genau will ich das nicht wissen!“, wehrte der Gryffindor ab. --- Es war Montag, endlich! Harry war früh wach und freute sich wie ein kleines Kind. Heute würden alle wieder kommen und das bedeutete, auch Sirius! Also machte er sich schnell fertig und erschien pünktlich zu Frühstücksbeginn in der großen Halle. Zu seiner Überraschung war auch Remus schon da, so dass er sich zu ihm setzen konnte. Das Essen war schon fast vorbei, als sich die Türen erneut öffneten und die Schüler herein kamen, die in den Ferien zu Hause gewesen waren. James, Lily und Sirius, so wie Peter, kamen direkt auf die zwei zu, was sie aber nicht bemerkten. Remus und Harry waren in eine feurige Diskussion verwickelt und bekamen so nicht mit, dass die Marauders sich zu ihnen gesellten. Erst, als Sirius sich einfach auf Harrys Schoß nieder ließ, wurden die beiden aufmerksam. „Siri!“, rief Harry erfreut und küsste seinen Freund. Die anderen grinsten nur. Sirius selbst schnurrte wie ein Dieselmotor und schmiegte sich an seinen Partner. Dann sah der Kleinere der beiden auf und lächelte, bevor er stutzte. „Harry, was hast du denn mit deinen Haaren gemacht?“ Angesprochener lächelte und auch die anderen wurden neugierig. „Gefällt es dir nicht?“, entgegnete Harry etwas beleidigt. „Doch, die grünen Strähnchen sehen toll aus! War nur gerade ziemlich erschrocken! Ich dachte, dir hat jemand einen Streich gespielt.“ „Nein, mir hat keiner einen Streich gespielt! Und das würde auch keiner wagen...“, antwortete Harry und setzte dabei einen mysteriösen Unterton auf, dass es den Marauders eisig über den Rücken lief. Schnell begann aber James dann von den Ereignissen in den Ferien zu berichten und was Sirius und er alles angestellt hatte. Hin und wieder musste der Slytherin lachen, wo Remus den Kopf schüttelte. Oder umgekehrt. Nachdem aber alles erzählt war, verabschiedete sich der Ältere und erhob sich, allerdings unter größtem Protest seines Freundes. „Schatz, wir sehen uns später! Ich muss jetzt in den Unterricht!“ „Nein, bleib noch, du hast doch noch Zeit!“, jammerte der Gryffindor. Harry verzweifelte langsam. Manchmal war Siri ja wie ein kleines Kind, einfach unerträglich nervig! „Nein! Ich gehe und wir sehen uns zum Mittag wieder.“ Damit gab er ihm einen letzten Kuss und eilte davon. --- Harry war auf dem Weg in den Slytherinkerker. Ihm war natürlich später aufgefallen, dass Severus nicht in der Halle gewesen war. Nun stand er vor der Tür des Jüngeren und klopfte an. Keine Antwort. Leise öffnete er und trat ein. Einen schnellen Blick ließ er durch den Raum gleiten, bevor er sich dem Bett zuwandte. Dort lag der Junge und hatte sich ganz klein gemacht. Mit schnellen Schritten war Harry bei ihm und nahm auf der Bettkante Platz. „Sev, was ist passiert?“, fragte er sanft und war sich nicht sicher, ob er den anderen berühren durfte. Sein Instinkt sagte ihm, dass er es lassen sollte. „Severus, bitte sag was“, bat der Ältere und verlagerte das Gewicht auf seinen Arm, damit er sich zu dem anderen beugen konnte. Der regte sich nun auch. Langsam, als hätte er Angst davor geschlagen zu werden, senkte er die Arme. Ein fragender Blick lag in seinen Augen. „Ich bin hier. Was ist denn geschehen?“ Ein Schluchzen war zu vernehmen. Und Harry wusste, dass etwas passiert sein musste, das den anderen ziemlich aus der Bahn geworfen hatte – schließlich hatte er Severus Snape noch nie weinen gesehen. „Darf ich dich denn anfassen?“, fragte er deshalb vorsichtshalber. Ein zaghaftes Nicken und Harry ließ seine Hand auf die Schulter des Liegenden sinken. Es dauerte auch nicht lange, da warf sich der Sechstklässler in seine Arme und weinte herzerweichend. „Alles in Ordnung. Beruhige dich, es wird alles gut!“ Sachte wiegte der Siebtklässler den anderen hin und her, bevor er ihm beruhigend über den Rücken strich. Er kam sich hier wirklich komisch vor. Natürlich betrog er Sirius nicht, nur weil er einen Freund beruhigte. Aber trotzdem, es war seltsam... Harry fragte sich, was denn passiert sein konnte, dass der andere so reagierte. Und hatte Malfoy etwas damit zu tun? Er hoffte, nicht. Denn, wenn doch, dann würde der einmal einen wütenden Harry Potter kennen lernen – in seinem Fall, Harry Letum. „Geht es wieder? Möchtest du vielleicht etwas zu essen? Oder darüber reden?“ Kopfschütteln. „Okay, ich gehe. Aber ich komme später vorbei und dann reden wir, ja?“ Severus antwortete nicht, was auch nicht nötig war. Noch einmal drückte Harry die Schulter des anderen, dann ging er. --- Er kam eine halbe Stunde zu spät in Zaubertränke, was die Lehrerin wegen seiner guten Leistung nicht Übel nahm. Ob er nun früher kam, oder ging, war doch im Endeffekt eh egal, oder? So saß er nun im Unterricht und dachte darüber nach, was denn vorgefallen sein könnte. Seine Gedanken kreisten um den Sechstklässler und er nahm nur am Rande wahr, was um ihn herum geschah. Er bemerkte nicht einmal, dass sich gewisse Zutaten ohne sein Zutun in den Kessel bewegten. Geschweige denn, dass er den Trank braute, ohne groß darüber nachzudenken, was er tat. Die Lehrerin, so wie die Schüler, schauten dem Bild erstaunt zu. Wagten aber nicht, etwas zu sagen... So, finite! Hier endet der Teil. Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)