Zum Inhalt der Seite

Drei Haselnüsse sind nicht genug

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 9
 

Aschenbrödel POV
 

„Matej.“
 

Der Name war wie ein Kübel eiskalten Wassers über ihrem erhitzten Kopf. Alle Gedanken schienen wie weg gewischt und was blieb, war eine große Leere. Hatte sie eben noch fliehen wollen, so wusste sie nun nicht mehr was ihr Plan, was ihr Wunsch war.
 

„Warum?“
 

Das Wort kam wie von alleine und Aschenbrödel merkte, dass sie den Tränen nahe war. Wer hatte ihm ihr Geheimnis verraten? Woher wusste er, wer sie war? Was dachte er jetzt von ihr?
 

Sie hatte so gehofft, dass es vorbei war, dass sie abschließen und es alles ein schöner Traum bleiben konnte. Aber wenn er wusste, dass sie auch Matej war ...
 

Filip kontrollierte seine Gesichtzüge wieder.
 

„Warum ... ich weiß, dass du Matej bist?“
 

Sie nickte, unsicher, was sie sagen sollte.
 

„Ich . . .“
 

Ein Geräusch hinter ihm ließ sie beide aufschrecken und sich dem Tor zuwenden. Dort versuchte Vinzek mit aller Macht die restlichen Bewohner des Guts von der Stalltür fernzuhalten.
 

Errötend wandte sich Filip ihr wieder zu: „Sollen wir zum Reden in den Wald hinaus gehen?“
 

„Wäre das nicht noch auffälliger, Eure Majestät?“
 

Filip schnitt eine Grimasse, bevor er seufzend zum Tor ging. Sofort wurde die Menge still und hörte auf sich vorzudrängen.
 

„Ich bitte euch, haltet euch zurück, während sie den Schuh anprobiert.“
 

„Wir haben das doch auch vor allen anderen gemacht!“, schrie eine Magd aus der Menge heraus.
 

„Es hat aber auch keine von euch darum gebeten, ihn nicht vor allen anderen anzuprobieren. Also seid so freundlich und geht zurück zu eurer Arbeit.“
 

Den letzten Teil sagte er mit solch einem Druck, dass der Befehl kaum missverstanden werden konnte. Selbst Vinzek sah aus, als würde er ihm sofort Folge leisten wollen und doch blieb er standhaft stehen, den Blick fest auf Prinz Filip gerichtet.
 

„Eure Majestät.“
 

„Vinzek.“
 

Woher? Was . . .?
 

„Gebt uns bitte nur ein paar Minuten. Mehr verlange ich nicht. Ich verspreche Euch, dass ich danach verschwinden werde, wenn sie es wünscht.“
 

Ein bitterer Geschmack machte sich in ihrem Mund breit, als ihr die Tragweite seiner Worte bewusst wurde. Dabei hatte sie das doch selber gewollt, oder?
 

Vinzek nickte und warf dem Prinzen einen letzten, warnenden Blick zu, ehe er die Stalltüre hinter sich schloss. Fast als würde er ihn nicht als Prinzen sehen, sondern als einfachen Burschen.
 

Filip drehte sich wieder um und kam auf sie zu. Einige Schritte vor ihr blieb er stehen. Nah genug, um vertraulich zu reden und weit genug, um ihr die Möglichkeit einer Flucht zu gewähren.
 

„Es tut mir leid, ... Aschenbrödel?“
 

Sie zuckte mit den Achseln und er fuhr fort.
 

„Es tut mir leid. Ich wollte dich nie bedrängen und ich wollte auch nicht, dass mein Vater dich zu einer Hochzeit mit mir zwingt. Das Einzige, was ich nun will, ist, einen reinen Tisch zu machen. Ich kann es nicht ertragen dich nie wieder zu sehen, ohne dir zu sagen, was ich weiß.“
 

Der Kloß in ihrem Hals wurde immer größer, aber sie blieb stumm, den Blick auf ihn gerichtet.
 

„Ich weiß seit unserem zweiten Treffen im Wald, dass du Matej bist. Oder besser, dass Matej eine Frau ist“, die Röte stieg ihm weiter ins Gesicht, sodass sie diese sogar im Halbdunkel des Stalls erkennen konnte, „Ich bin immer davon ausgegangen, dass du eine Adelige bist und war mir deshalb sicher, dass du zum Ball kommen würdest. Als du an den ersten beiden Abenden nicht da warst, hat mich das verwirrt und ich habe Vinzek um Rat gefragt.“
 

Aschenbrödel ging ein paar Schritte von Nikolaus weg auf Filip zu.
 

„Woher kennt Ihr Vinzek?“
 

„Er ... hat dich einmal bis zu uns verfolgt. Er wollte nur sichergehen, dass es dir gut geht und du nichts Verbotenes machst.“
 

Den zweiten Satz hatte Filip beinahe panisch hinzugefügt. Als ob sie sauer auf Vinzek werden könnte. Dafür, dass er versucht hatte, sie zu beschützen. Erst als Filip sie ungläubig anstarrte, merkte sie, dass sie lächelte und schnell zog sie sich wieder zurück.
 

„Also wusstet Ihr auf dem Ball, dass ich es bin?“
 

„Ja. Das war trotz deiner Verkleidung nicht zu verkennen.“
 

„Warum habt Ihr mich nicht angesprochen?“
 

„Ich ... ich wollte Euch nicht verschrecken. Ihr ward so vorsichtig und habt versucht Euch zu verstecken, da wollte ich Euch noch etwas mehr Zeit geben. Aber ich wollte Euch ansprechen, dem seid gewiss. Kamil und Vitek kamen mir nur zuvor.“
 

„Und auf dem Balkon ...?“
 

„Das hatte ich nicht geplant, glaubt mir! Mein Vater hat mich ebenso überrascht wie Euch und ich verfluche ihn dafür, dass er Euch zur Flucht getrieben hat!“
 

„Ihr verflucht ihn?“
 

Aschenbrödel konnte es nicht glauben. Wieso verfluchte er seinen Vater für ihre Flucht? Nicht für die Heiratspläne?
 

„Ja. Er hat mit seiner Panik einen wundervollen Abend zerstört und Euch dazu gebracht mich zu meiden. Seid Ihr Euch bewusst, dass ich zwei Tage lang an unserer Stelle im Wald auf Euch gewartet habe? Dass ich das halbe Königreich besucht habe, um Euch zu finden?“
 

Hitze stieg in ihre Wangen. Nein, das war ihr nicht bewusst gewesen. Sie hatte sich gewundert, dass er sie suchte, dachte es wäre auf Antrag des Königs. Sie hatte nicht gedacht, dass es von ihm ausging . . .
 

„Wieso?“
 

Sie fühlte sich hilflos, so als ob ihre Zukunft von jedem neuen Wort abhing, welches über seine Lippen kam.
 

„Wieso? Weil wir Freunde sind. Weil ich mich für meinen Vater entschuldigen wollte. Weil ich nicht aufhören will, mit dir zu reden. Weil ich dich vermisse und weil ich dir sagen will, dass ich weiß, wer du bist.“
 

Mit jedem neuen Wort war Filip einen Schritt nähergekommen, die Stimme flehender und drängender.
 

Alles, was er gesagt hatte, sprach ihr aus der Seele und wurde in ihrem Herzen wiedergespiegelt. Es hatte die Zweifel nicht hinweg gespült, aber zumindest ihre Hoffnung gestärkt.
 

Zwie Schritte vor ihr blieb Filip stehen, den Blick fragend auf sie gerichtet.
 

Was erwartete er von ihr? Was sollte sie sagen? Was sollte sie tun?

Was wollte sie?
 

In seinem Blick suchte sie ein Zeichen, eine Warnung oder einen Funken Hoffnungen. Nach einem Moment hob sie den Kopf und sah ihn direkt an.
 

„Ich wünschte mir, du hättest es früher gesagt.“
 

Und mit diesen Worten trat Aschenbrödel an Filip heran und schloss ihn in ihre Arme.
 

Kurz schien es, als würde er nicht reagieren, bevor er mit einem leisen Schluchzen seinen Kopf auf ihre Schulter legte und sie fest an sich zog.
 

Noch nie war sie ihm so nahe gewesen. Sie war kaum jemand anderem je so nahe gewesen und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Die Hitze in ihren Wangen verstärkte sich nur noch. Die Tränen, welche ihre Wange und ihren Schal benässten, zeigten ihr, dass es Filip nicht anders ging. Dass sie selbst am Weinen war, war nur Nebensache. So unglaublich war dieser Moment, diese Umarmung. Er hatte gewusst, wer sie war. Und als er erfahren hatte, dass sie eine Magd war, hatte es ihn nicht davon abgehalten, nach ihr zu suchen. Nein, das hatte es nicht . . .
 

Es dauerte ein paar Momente, doch langsam wurde seine Atmung ruhiger und auch Aschenbrödel hatte das Gefühl wieder klarer denken zu können.
 

„Filip.“
 

Er drückte sie nur noch fester an sich.
 

„Filip!“
 

Langsam ließ er sie los und ging einen Schritt zurück, die Augen unsicher auf sie gerichtet.
 

„Warum hast du mir nicht gesagt, dass du wusstest, dass ich eine Frau bin?“
 

Verlegen sah er zu Boden.
 

„Ich befürchtete, dass du nicht mehr kommen würdest, wenn dein Geheimnis aufgedeckt wäre. Du wirktest so frei und unbeschwert und ich sah keinen Grund dir dies zu nehmen. Wohin das alles noch führen würde, hatte ich nicht bedacht.“
 

„Da hast du wohl recht. Aber wir müssen entscheiden, was wir machen. Wenn wir noch länger hier bleiben, wird der Skandal noch größer.“
 

„Ich werde dich nicht zu einer Heirat zwingen.“
 

Aschenbrödel lächelte. Es war wohl besser so.
 

„Dein Vater wird dich ebenfalls wohl kaum zwingen, wenn er erfährt, dass die Gesuchte eine Magd ist.“
 

Sie war eine Adelige, war die Tochter eines Adeligen. Eigentlich . . .
 

Filip hob die Schultern: „Aber es wird ihn auch nicht kümmern, wenn ich dich weiter treffe. Also wenn du das möchtest, natürlich.“
 

„Du willst mich wieder treffen?“
 

Blinzelnd starrte er sie einen Moment an, bevor er tatsächlich lachte.
 

„Hast du mir soeben zugehört? Warum sollte ich dich nicht wiedersehen wollen? Ich vermisse dich. Ob als Aschenbrödel oder als Matej, das ist mir einerlei. Wenn du auch willst, möchte ich unsere Jagdtreffen fortführen.“
 

Aschenbrödel konnte nichts gegen das breite Lachen unternehmen, welches sich auf ihrem Gesicht ausbreitete: „Mit dem größten Vergnügen!“
 

________________________
 

Filips POV
 

Sie hatten gesagt, dass der Schuh nicht passte. Sie hatten auch gesagt, dass sie so lange gebraucht hatten, weil sie darin stecken geblieben war. Und zurück bei seinem Vater hatte er gesagt, er hätte die Suche aufgegeben. Eine Frau, die weder Adelige noch eine Magd war, würde er nicht zur Frau nehmen. Es überraschte niemanden, dass seine Eltern auf diese Nachricht eher mit Erleichterung reagierten, als mit Wut.
 

Das Thema „Hochzeit“ war zwar noch nicht beendet, aber vorerst doch auf Eis gelegt. Sie brauchten keinen weiteren Skandal und dieser sollte zuvor in Vergessenheit geraten, war er auch nicht unbedingt ein Aushängeschild für den Prinzen und eine Verbindung mit dem Königshaus.
 

Filip war das nur recht. Ebenso wie die Samthandschuhe, mit welchen seine Eltern ihn nun anfassten. Sie warfen ihm immer wieder einen vorsichtigen Blick zu, doch gab es keine neuen Verbote oder Gebote. Da er sich zudem bemühte, an seinem Unterricht teilzunehmen und sich weiter zu bilden, gab es diesmal auch keine Zurechtweisung aufgrund seiner häufigen Ausritte.
 

Kamil und Vitek hatten sich zwar beschwert, aber schlussendlich würde der Unterricht ihnen sicher ebenso gut tun wie ihm. Die Zeit des Spielens war nicht vorbei. Doch wenn sie das Jagen, Boxen und weitere Freveleien genießen wollten, so mussten sie doch etwas mehr Verantwortung übernehmen und zeigen. Denn wie schnell aus einem Spiel bitterer Ernst werden konnte, hatten sie auf dem Ball gesehen. Als ein unschuldiger Moment des Beisammenseins zu einem Skandal erklärt wurde.
 

Filip war sich bewusst, dass er sie geheiratet hätte, wenn es so weit gekommen wäre. Doch war er dazu bereit?
 

Wenn er Matej, oder Aschenbrödel, weiter sehen wollte, so musste er wissen, wie er einen weiteren Skandal verhindern konnte. Er musste weitaus vorsichtiger sein und sich genau überlegen wie er vorgehen würde. Seinen Eltern keinen Grund zu geben ihm zu misstrauen, war nur ein weiterer Schachzug. Und er musste die Konsequenzen kennen und sich sicher sein, dass er diese übernehmen würde, wenn sie kamen. Dasselbe galt natürlich auch für sie und das musste er nun mit ihr klären.
 

Denn dank dieser verrückten Suche nach ihr war ihm bewusst, dass sie nicht weiter machen konnten, wie bisher. Zumindest nicht mit derselben Unschuld und Naivität. Aber dafür war es so oder so zu spät, oder nicht?
 

____________________________
 

Aschenbrödel als Matej wiederzusehen, war ein komisches Gefühl.
 

Neben Filip murmelte Kamil vor sich hin: „Wie konnte ich das übersehen?“, und er musste lachen. Zum Glück hatte Kamil sie übersehen und sich keine Gedanken über sie gemacht. Wer weiß, was sonst passiert wäre?
 

Es war, als wäre Matej ein anderer Mensch und gleichzeitig war er oder sie, doch so sehr Aschenbrödel, seine Tanzpartnerin und die Frau, in deren Armen er geweint hatte.
 

Sie sprachen kaum zu Beginn ihrer Jagd und fielen zurück in alte Muster. Kamil und Vitek kamen ihnen schon bald nicht mehr hinterher, während Matej und Filip versuchten zu treffen, was kaum zu treffen war.
 

Als die beiden Verlierer los stiefelten, um die Jagdbeute einzusammeln, herrschte erst einmal Stille um sie herum und Filip wusste kaum, wohin er sehen sollte.
 

„Geht es dir gut?“
 

Sie war am Lächeln, wenn auch zaghaft.
 

„Ja, danke. Meine Eltern waren zum Glück nicht allzu enttäuscht.“
 

Ihre Schultern sackten herunter, als wäre ihr eine große Last von diesen gefallen.
 

„Das beruhigt mich. Ich hatte gehofft, sie würden dir keinen weiteren Druck machen. Oder dich gar einsperren, sodass wir uns nicht mehr sehen können.“
 

„Sie wissen ja nicht, dass du die Geheimnisvolle vom Ball bist.“
 

„Ein Glück!“
 

Wieder entstand ein Moment Stille zwischen ihnen, welcher so viele unausgesprochene Worte zu enthalten schien, dass Filip es kaum aushalten konnte.
 

„Wenn wir uns weiter so treffen wollen, Matej ... Aschenbrödel, ah, tut mir leid. In meinem Kopf warst du so lange Matej, dass es mir schwerfällt, dich anders zu nennen. Aber ich werde mir Mühe geben.“
 

Sie lächelte wieder, doch diesmal nicht zaghaft oder vorsichtig, sondern dankbar.
 

„Du darfst mich gerne Matej nennen. Aschenbrödel ist nicht mein wirklicher Name. Diesen habe ich verloren, als mein Vater starb. Meine Herrin hat ihn mir gegeben und es ist mein Name seitdem. Ob nun also Matej oder Aschenbrödel, es ist mit einerlei.“
 

„Und was wäre“, er schluckte, „wenn ich dich bei deinem richtigen Namen nennen würde?“
 

Sie überlegte einen Moment, bevor sie, leicht errötet, ihn wieder ansah: „Ich bin noch nicht bereit meinen alten Namen mit dir zu teilen. Er war so lange verschüttet, ich weiß nicht, ob ich ihn je ausgraben möchte. Doch glaube mir, wenn ich eines Tages bereit bin, wirst du ihn auf alle Fälle erfahren.“
 

„Danke.“
 

Sie lachte wieder und ihre Sorgen schienen immer mehr von ihr abzufallen. Es tat ihm leid, dass er ihr neue geben musste, aber es gab keinen Weg daran vorbei.
 

„Matej, wir müssen darüber reden was passiert, wenn wir entdeckt werden. Wenn dein Geheimnis entdeckt wird.“
 

„Unser Geheimnis.“
 

Ein wenig Leichtigkeit blieb ihr noch erhalten und er lachte, den Blick stetig auf ihr Gesicht gerichtet.
 

„Unser Geheimnis, ja.“
 

„Du meinst, wenn sie herausfinden, dass ich eine Frau bin?“
 

„Eine Frau, die sich als Mann verkleidet und meine Tanzpartnerin, ja.“
 

„Und dann jage ich auch noch ihr geliebtes Wild und treffe ihren einzigen Sohn heimlich?“
 

„Wenn du es so ausdrücken möchtest?“
 

Stille entstand ein weiteres Mal und Matej spielte mit einem vergilbten Grashalm, welcher aus dem Schnee heraus ragte. Filip konnte ihre Antwort kaum abwarten und wünschte sich beinahe doch sie würde für immer schweigen.
 

Als sie schlussendlich sprach, tat sie es ohne den Kopf zu heben.
 

„Was würden deine Eltern sagen? Was würden sie wollen? Würden sie mich bestrafen wollen?“
 

„Da du mit meiner Erlaubnis gejagt hast, werden sie dich nicht für das Wildern bestrafen. Da ich von deiner wahren Identität wusste, ebenso wie Kamil und Vitek, dafür auch nicht. Zumindest keine schwere Strafe. Das verspreche ich dir. Ich werde mein Leben geben, damit es nicht mehr wird als eine Ermahnung.“
 

„Würde es sie überhaupt stören? Ich bin nicht wichtig, da wäre es doch kein Skandal, oder?“
 

„Wenn sie erfahren, dass du dieselbe Frau wie auf dem Ball bist, würde es ihnen sicher nicht einerlei sein. Ich weiß nicht, wie sie darauf reagieren würden, dass du eine Frau bist. Aber im Bezug auf deinen Stand hast du sicher recht.“
 

Er klang in seinen eigenen Ohren so bitter, dass er sich dafür schämte. Ihr ins Gesicht zu sagen, dass es seine Eltern nicht kümmerte, was er mit einer Magd machte . . .
 

Entschlossen holte Filip tief Luft, wandte sich ihr ganz zu und zog ihre gesamte, ernste Aufmerksamkeit auf sich.
 

„Es gibt ein paar Möglichkeiten, wie sie reagieren werden. So könnten sie mir verbieten dich wiederzusehen, oder es könnte ihnen egal sein, was wir machen. Sie könnten dich aber auch für dein Auftreten als Adelige und Mann bestrafen wollen. Oder aber dein Stand ist nicht von Bedeutung und sie werden uns befehlen zu heiraten, um einen weiteren Skandal zu vermeiden. Ich bin bereit dich zu beschützen und die Strafen auf mich zu nehmen, wenn ich dich dafür wiedersehen kann. Aber bist du es auch?“
 

Angespannt bis in die Zehenspitzen stand er im Schnee wie angewachsen. Jede Faser seines Körpers schien auf ihre Reaktion zu warten.
 

In ihrem Gesicht spiegelten sich die Emotionen wie in einem Wirbelsturm. Unglaube, Traurigkeit, Wut und Hoffnung erschienen und verschwanden wieder in einem riesigen Gemisch an Gefühlen.
 

„Ich ... habe mich bereits einmal damit abgefunden, dich nicht mehr zu sehen. So schnell gebe ich kein zweites Mal auf.“
 

Mit jedem weiteren Wort schien sich Matej immer mehr aufzurichten, während ihr Blick immer fester und direkter wurde.
 

„Ich möchte unsere Freundschaft nicht verlieren. Und ich bin bereit die Folgen auf mich zu nehmen, was sie auch sein mögen.“
 

Filips Herz stoppte.
 

Filips Herz begann wieder zu schlagen.
 

Und sein Körper feierte ein Freudenfest.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück